Die untershiedlichen Arten der Spastik
Spastizität ist eine nicht kontrollierbare Muskelverkrampfung in den Gliedmaßen, die Schmerzen verursachen kann und die normale Bewegung stark beeinträchtigt.
Die Ursache dafür ist eine gestörte Weiterleitung vom Rückenmark zum Gehirn. Gesendete Singnale erreichen das Gehirn in bruchstückhafter Form, wie zum Beispiel nach Schlaganfällen oder akutem Sauerstoffmangel. Eine Spastik bildet sich häufig schlecht bzw. überhaupt nicht zurück.
Stellen Sie sich vor, Sie würden eine steile Leiter besteigen, bei der jede zweite, dritte oder gar vierte Sprosse fehlt. Sie müssen aber ganz nach oben, um ein Leben zu retten. Es kostet Sie eine erhebliche Kraftanstrengung, um das gesteckte erreichen zu können.
Vier unterschiedliche Ausprägung der Spastik gibt es:
Monospastik: eine spastische Lähmung einer ExtremitätParaspastik: eine spastische Lähmung beider BeineHemispastik eine spastische Lähmung der Extremitäten einer KörperhälfteTetraspastik bzw. spastische Tetraparese: hier sind alle vier Extremitäten spastisch gelähmt; daneben können auch Hals- und Rumpfmuskulatur betroffen sein
Symptome der Spastik können zum Beispiel sein:
Steifheit
Spastik
verursacht eine erhöhte Muskelsteifheit (Muskeltonus), die sich durch
Bewegungen des Armes von außen, z. B. im Rahmen der Physiotherapie
besonders zeigt. Steifheit (Tonuserhöhung) kann zusätzlich zur Lähmung
die Kontrolle der Finger behindern. Meist betrifft die Steifheit das
Gehen. Bei manchen Patienten kann sie jedoch auch als "Krücke" zu einem
funktionierenden Bein trotz einer bestehenden Lähmung beitragen. Bei
solchen Patienten wäre die Behandlung und Verminderung der spastisch
bedingten Steifheit nicht sinnvoll.
Schmerzen
Länger
anhaltende Muskelverkrampfungen können schmerzende Spasmen verursachen.
Der Schmerz kann ähnlich intensiv wie bei einem Krampf auftreten, den
auch ein gesunder Muskel haben kann. Die Schmerzen können durch einfache
Bewegungen, Hautreize oder durch eine volle oder entzündete Blase
ausgelöst werden.
Klonus
Unter
Klonus versteht man eine Serie unwillkürlicher rhythmischer
Muskelzuckungen mit zwischenzeitlicher Entspannung der Muskeln, die dann
eine nicht kontrollierbare Bewegung für die Dauer der Muskeldehnung
verursachen.
Spastische Spinalparalyse
Die spastische Spinalparalyse wurde vom deutschen Neurologen Struempell erstmals im Jahre 1880 anhand eines Brüderpaares beschrieben und zum späteren Zeitpunkt von Lorrain ausführlicher diskutiert.
Deshalb wird sie auch oft als Struempell-Lorrain-Syndrom sogar in der angloamerikanischen Fachliteratur bezeichnet.
Ungefähr zwei bis zehn von einhunderttausend Personen leiden unter dieser Krankheitsgruppe. Die spastische Spinalparalyse ist nämlich keine einzelne Erkrankung, sondern stellt eine Gruppe von genetisch und klinisch unterschiedlichen Erkrankungen dar. Sie sind charakterisiert durch eine spastische Steifigkeit der Muskulatur zum Beispiel der Beine.
In den letzten Jahren wurde eine Reihe von Genen entdeckt, die mit der Krankheit verbunden sind. Bei einigen Formen ist sogar das Produkt, welches durch das Gen produziert wird, bekannt. Durch diese Entdeckung gibt es berechtigte Hoffnung, die Abläufe, die zum der Erkrankung führen, besser zu verstehen und das Fortschreiten der Erkrankung eines Tages zuverlässig Auftreten beenden zu können.